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c.neeon: Ausstellung und Antrittsvorlesung
26. April 2012

Die Ausstellung zeigte einen Überblick über die bisherigen Kollektionen von c.neeon in der frisch sanierten Aula der Kunsthochschule Weißensee, ein Entwurf des Architekten Selman Selmanagić, ausgeführt von den Deutschen Werkstätten Hellerau.

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© Foto: Kristina Strauß, Weißensee, Kunsthochschule Berlin; Artwork: c.neeon

Clara Leskovar und Doreen Schulz wurden zum Wintersemester 2011/2012 als Professoren an die Kunsthochschule Berlin Weißensee berufen. Anlässlich ihrer Antrittsvorlesung in der frisch sanierten Aula zeigten sie die bisherigen Kollektionen die sie für ihr Label c.neeon gestaltet haben. In der Ausstellung wurde das Zusammenspiel des von Clara Leskova entworfenen Flächendesigns und der von Doreen Schulz gestalteten Mode sehr deutlich. 
Von Joachim Schirrmacher

Die Ausstellung war einfach aber sehr wirkungsvoll. Vor dem jeweiligen Flächendesign für die Kollektion stand eine Schneiderpuppe mit dem entsprechenden Kleid. Die edlen Holzfurniere der Aula, die wieder im ursprünglichen feierlichen Glanz erstrahlten (ein Entwurf des Architekten Selman Selmanagić, ausgeführt von den Deutschen Werkstätten Hellerau), bildeten einen ruhigen Hintergrund, so dass die Kleider, anders als beispielsweise in der großen  Ausstellung „In Sachen: c.neeon“ 2006 im Kunstgewerbemuseum, ihre Wirkung entfalten konnten. Auch war gut war die Entwicklung von der Sportswear zu eleganten Kleidern zu sehen.

Lehrkonzept
Die kleine Ausstellung zeigte, worauf es Clara Leskovar und Doreen Schulz auch in der Lehre ankommt: „Als wesentlich im Mode-Design betrachten wir die Erfassung des komplexen Zusammenspiels von Formgestaltung, Fläche, Materialität und Farbgebung am Menschen“, sagten sie in ihrem Vortrag. Dabei sind die Anforderungen durch immer vielschichtigere kulturelle und gesellschaftliche Bedürfnisse gestiegen. Den jungen Professorinnen geht es in ihrer Lehre darum, dass die Studierenden eine individuelle Haltung, Arbeitsweise und letztlich künstlerische Handschrift entwickeln. Ob industrielles Massenprodukt, Kleinserie, Auftragsarbeiten für Industrie, Theater, Film, freie Arbeiten – die aber dennoch am Markt ihren Platz finden soll – oder eine völlig freie unabhängige und experimentellen Arbeit: „Alle Typen benötigen ein ganzheitliches Konzept, das während des gesamten Prozesses von der Idee bis zur Präsentation der fertigen Arbeit berücksichtigt und überzeugend dargestellt werden muss.“
Für so ein umfassendes und breites Studium bietet Weißensee das einjährige, interdisziplinäre Grundlagenstudium, gute Arbeitsmöglichkeiten in elf Werkstätten sowie ein Theorieangebot. „Gerade die Förderung handwerklicher und technischer Fähigkeiten und Fertigkeiten darf unserer Ansicht nach in einem qualitativ hochwertigen Studium nicht zu gering geschätzt werden“, so Clara Leskovar.

Anhand der vielen eignen Kooperationen – unter anderem mit Volkswagen, Camper, H&M oder Vorwerk –  zeigten Clara Leskovar und Doreen Schulz wie wichtig für sie das fachübergreifende und gemeinschaftliche Arbeiten ist. Wunderbar auch ein Film von Diane Pernet, der zeigte, wie sie 2005 ihren Durchbruch beim Hyeres International Festival feierten. Und es war auch schön zu sehen, wie über die Jahre die eigene Arbeit mit dem Werk von c.neeon verflochten ist. Sei es 2004 durch die Schau „Avantgarde“ wo sich fünf Hochschulen vorstellten und wir uns kennenlernten, der Ausstellung „Ausgezeichnet – Awards, Fashion, European, Contemporary“ 2005 in Bremen, dem Interview „Ja, das ist wahr, aber“ für den Katalog des Kunstgewerbemuseums oder das Titelmotiv für den Schwerpunkt „Deutsche Mode“ des Magazins Deutschland. Nur ein Foto von ihrer Modenschau während des Flugs nach London fehlte bei der Vorlesung.

 

 

Kategorie: Hochschule, Mode - Kommentare(0)
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